Hund und Katz: Welche Rassen passen zusammen?

by Nina Wurzer Katze
4 Minuten Lesedauer
Eine dicke grau-weiße British Kurzhaar Katze und ein Golden Retriever liegen aneinander gekuschelt auf dem Boden und scheinen es sehr zu genießen.

Landläufig meinen viele, Hund und Katze passen nicht zueinander. So unterschiedlich wie sie in Denken und Verhalten, ja sogar im Deuten von Signalen, sind, kann die Kommunikation zwischen den beiden Vierbeinern gar nicht funktionieren. Oder? Falsch. Fingerspitzengefühl und ein paar gute Tipps sind bei der Zusammenführung allerdings gefragt. Ist schon ein Hund oder eine Katze im Haushalt, kann die Wahl der “richtigen” Rasse des jeweils anderen das Eingewöhnen und harmonische Zusammenleben erheblich erleichtern. Besonders wenn die beiden im Erwachsenenalter aneinander gewöhnt werden sollen. Auch hier ist eine tierisch gute Freundschaft aber nicht ausgeschlossen!

Wie lassen sich Hund und Katze aneinander gewöhnen?

  • Schnupperzeit: Unsere Hunde nehmen die Welt mit ihrer Nase wahr. Aber auch unsere Katzen sind “Nasentiere”. Eine Decke mit dem Geruch des jeweils anderen schon vor dem Start des Zusammenlebens im Umfeld der Vierbeiner zu platzieren, kann das Kennenlernen unterstützen. So haben beide Gelegenheit, sich an den Geruch des jeweils anderen zu gewöhnen. 
  • Zeit geben: Dem Kennenlernen von Hund und Katze Zeit zu geben, erleichtert den Start immens. Wie schnell sie zueinanderfinden, hängt mit der Verträglichkeit der rassetypischen Eigenschaften, aber auch besonders mit der Persönlichkeit der beiden Tiere zusammen. Je besser diese zusammenpassen, desto schneller stellt sich Harmonie zwischen den Neu-Mitbewohnern ein. Wer ihnen zum Start viel Zeit gibt, reduziert einiges an Stress. Am besten verläuft die Anfangszeit, wenn die beiden zunächst getrennt gehalten und schrittweise unter Aufsicht zusammengeführt werden. So können sich die Vierbeiner an die Anwesenheit des anderen gewöhnen, ohne sich bedroht zu fühlen.  

Tipp: Beim ersten Treffen die Katze zunächst auf den Schoß nehmen. Dort kann sie geschützt und möglichst ruhig von der Fellnase beschnüffelt werden. 

Cavalier King Charles beschnüffelt eine entspannt neben ihm liegende schwarze Katze am Ohr.
Die Samtpfote in entspannter Umgebung beschnüffeln zu lassen, ist der (hoffentlich) erste Schritt zur tierisch guten Freundschaft zwischen Hund und Katz. © StockSnap
  • Raum schaffen: Ist der erste Schritt erledigt, sollten Rückzugsorte für die Samtpfote geschaffen werden. Am besten solche, an die der Hund nicht herankommt. So hat die Katze die Möglichkeit, sich bei Bedarf zurückzuziehen und zu verstecken. Das vermittelt ein Gefühl der Sicherheit. Auch Futter- und Wassernapf sowie Katzenkisterl sollten einen ruhigen Platz bekommen. Das reduziert Stress und unterstützt zugleich den Kennenlern-Prozess. 
  • Belohnungen als positive Verstärker: Für ruhiges und freundliches Verhalten gegenüber dem anderen sollten beide Tiere belohnt werden. Lob und Leckerlis schaffen positive Assoziationen und erleichtern so das Zusammengewöhnen. 

Welche Hunderassen sind besonders katzenfreundlich?

  • Golden Retriever: Golden Retriever sind bekannt für ihre sanfte und freundliche Natur. Sie sind anpassungsfähig und lassen sich gut trainieren. Das macht sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Haushalte mit Katzen. Ihre Geduld und ihr freundliches Wesen helfen dabei, Spannungen mit der Samtpfote zu vermeiden​​.
  • Cavalier King Charles Spaniel: Diese Hunde sind von Natur aus liebevoll, sanft und anpassungsfähig. Sie sind nicht aufdringlich und respektieren den Raum der Katze, was sie zu idealen Begleitern macht. Ihre geringe Größe und ihre ruhige Art lassen sie für Katzen auch weniger bedrohlich erscheinen​.
  • Beagle: Beagles sind gesellige und freundliche Hunde. Gezüchtet wurden sie – historisch gesehen – lange für die Kaninchenjagd und haben daher einen ausgeprägten Jagdtrieb. Allerdings tendieren sie dazu, Katzen als Teil ihres Rudels zu betrachten, besonders wenn sie von klein auf an Katzen gewöhnt sind. Das und ihre Neigung, in Gesellschaft zu sein, macht sie zu idealen Begleitern für Katzen​​.
  • Basset Hound: Basset Hounds sind aufgrund ihrer ruhigen und geduldigen Natur ideal in Katzenhaushalte integrierbar. Sie sind langsam und wenig einschüchternd, was eine harmonische Beziehung zur Samtpfote fördert. Ihre gelassene Art hilft dabei, das stressfreie Umfeld der Katze auch beim Kennenlernen aufrechtzuerhalten​.
  • Mops: Möpse sind klein und anpassungsfähig – ideale Voraussetzungen für das Zusammenleben mit Katzen. Ihre freundliche und liebevolle Natur sorgt für eine positive Dynamik im Haushalt. Außerdem sind sie verspielt, aber nicht aggressiv, was sie zu guten Spielkameraden für Katzen macht​.
  • Shetland Sheepdog/Sheltie: Diese intelligenten und leicht trainierbaren Hunde sind bekannt dafür, gut mit Katzen auszukommen. Sie haben ein freundliches Wesen, müssen aber lernen, ihre vierbeinigen Mitbewohner nicht zu jagen. Ihre soziale und energiegeladene Natur trägt aber oft zum glücklichen Miteinander zwischen Hund und Katze bei.

Welche Katzenrassen sind besonders hundefreundlich?

  • Maine Coon: Maine Coons sind große, sanftmütige Katzen, die bekannt dafür sind, gut mit Hunden auszukommen. Sie sind sozial und genießen die Gesellschaft von anderen Tieren. Ihre robuste Natur und ihre Geduld machen sie zu idealen Begleitern für Hunde​.
  • Ragdoll: Ragdolls sind ruhige und entspannte Katzen. Sie können sich gut an das Zusammenleben mit Hunden gewöhnen und anpassen. Ihre Gelassenheit hilft dabei, potenzielle Spannungen abzubauen. Außerdem sind sie bekannt für ihre sanfte Art und ihre Vorliebe, sich in den Armen ihres Besitzers oder auf dem Sofa zu entspannen​. Kuscheleinheiten zwischen Hund und Katze sind mit Ragdolls also nicht ausgeschlossen…
  • Sibirische Katze: Sibirische Katzen sind hypoallergen, was sie zu einer beliebten Hauskatzenart macht. Darüber hinaus sind sie aber auch selbstbewusst und sozial – eine gute Voraussetzung für das Zusammenleben mit Hunden. Ihre robuste Natur hilft ihnen, sich in einem aktiven Haushalt wohlzufühlen. 
  • Abyssinier: Abyssinier sind aktive und neugierige Katzen, die gut mit verspielten Hunden harmonieren. Ihre energetische Persönlichkeit sorgt für eine dynamische Beziehung mit dem Hund. Sie lieben es, zu klettern und zu spielen, was sie zu unterhaltsamen und verspielten Haustieren macht​​.
  • American Shorthair: Diese Katzen sind bekannt für ihre freundliche und ausgeglichene Natur. Sie kommen gut mit Hunden aus, besonders wenn sie von klein auf an sie gewöhnt sind. Ihre Anpassungsfähigkeit und ihr ruhiges Wesen machen sie zu guten Mitbewohnern für Hunde​.
Ein gefleckter Hund und eine gefleckte Katze liegen nach gelungenem Aneinander-Gewöhnen zusammengekuschelt unter einer Decke und sehen von dort aus in die Kamera.
© TatyanaGl

Quellen

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